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Das Geheimnis in dir

Wer blickt von innen durch deine Augen nach außen? Wer atmet in dir, selbst dann, wenn du schläfst?

Was wäre, wenn die eine einzige Quelle, aus der alles stammt, vor undenkbarer Zeit aus einem tiefen Schlaf erwacht wäre? Sie wäre zu Bewusstsein gekommen und hätte die Fähigkeit erworben, über sich selbst nachzudenken. Und jeder Gedanke über sich selbst, jede Vorstellung des „wer bin ich“, hätte sich unmittelbar als entsprechende materielle Ausformung offenbart. So wäre ganz unvermeidlich alles bisher Bekannte entstanden: das ganze Universum und alles in ihm, mit der grenzenlosen Vielfalt wie wir sie heute kennen. 

Nehmen wir das an, dann sind alle Erscheinungen, alles, was wir mit unseren menschlichen Augen sehen können, Gedankenformen dieser einen kreativ schöpferischen Quelle. Aber das Bewusstsein, das sich all das ausgedacht hat, hat die Welt nie betreten. Es hat seinen Platz in der Unendlichkeit nie verlassen. Es ist nach wie vor die eine einzige ungeteilte Quelle, die ihre Gedanken auf eine Leinwand projiziert, die wir Universum nennen. Und wir Menschen sind ein Teil dieses Gedankenkonstrukts.

Wir sind als äußere menschliche Form mit all unseren Eigenschaften erdacht und erschaffen, aber gefüllt und belebt werden wir vom Bewusstsein und vom Geist der Urquelle. Ebenso wie wir Menschen, einer Idee folgend, ein Werkzeug konstruieren und entwickeln, das zwar als Form existiert, aber ohne menschliche Bedienung bewegungs- und leblos bleibt.

Da alles von der Urquelle Erschaffene lediglich materielle, verdichtete Gedankenformen sind, belebt sie diese mit ihrem eigenen Bewusstsein. Demnach ist das ganze Universum ein von der Urquelle ausgedachtes und von ihr belebtes Szenario. Jede Form ist ein verdichteter Gedanke dieser Quelle, aber vom Geiste her sie selbst.

Was wäre, wenn sich diese Quelle, die du bist, in der unermesslichen Vielfalt, die sie erschaffen hat, verloren und verirrt hätte? Wenn sie ihre ursprüngliche, ungeteilte Identität im Ozean der von ihr belebten Vielfältigkeit vergessen hätte? Sie irrtümlicherweise angefangen hätte, sich mit der Form, mit dem Erschaffenen zu identifizieren? Was wäre, wenn sie diesen Irrtum bemerkt und angefangen hätte, sich wieder zu erinnern? Daran, dass sie das in Allem wohnende und lenkende Bewusstsein ist, aber nicht die Form.

Vielleicht beginnst deshalb auch du, dich wieder daran zu erinnern, dass die Welt im Außen nicht alles sein kann. Dass hinter den Fassaden, hinter dem äußeren Leben noch mehr sein muss. Du machst dich auf die Reise, deine wahre Essenz jenseits der Form zu erforschen, bis du eines schönen Tages verblüfft und dankbar feststellst: diese eine einzige Quelle, das bin ja ich!

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